Dienstag, 12. Juni 2012

Xian


Xian war die letzte Station auf meiner Reise bevor ich mich in Lanzhou mit Jennifer und Phil, einem Freund von ihr, traf um gemeinsam nach Yumen zurückzufahren. Da es eine ziemlich lange Fahrt war hatte ich genug Zeit vom Zug aus ein Hostel zu reservieren, allerdings hatte ich nicht erwartet dass das ich von dort aus keinen Empfang haben werde, da das sonst kein Problem gewesen war. Naja, also abends um zehn in Xian angekommen ohne Hostel. Glücklicherweise ist der Bahnhof im Zentrum, so dass ich nicht erst noch ein Taxi oder Bus suchen musste. Das Hostel meiner Wahl lag auch noch an einer der Hauptverbindungstrassen, das heißt es sollte leicht zu finden sein. Da dies aber China ist, ist natürlich nichts so wie es scheint. Ich habe die Strasse zwar gefunden stellte aber fest das ich am falschen Ende war, also doch ein Taxi genommen, erklärt wo ich hin möchte, tatsächlich auch verstanden worden und dann bei einer Hausnummer rausgelassen worden die ungefähr drei HUNDERT nummern hinter der gesuchten lag. Wie ich herausfand lag das daran das einige Nummern einfach fehlten. Da stand dann Haus Nummer 345 neben 416! Ich musste zwar trotzdem ein Stück zurück laufen, habe dann aber den Hausblock schnell gefunden, doch zu meinem Verwundern gab es dort kein Hostel! Ich war mittlerweile relativ müde und ich hatte auf meinem Weg das Hinweisschild für ein anderes Hostel gesehen, also ging ich dort hin. Das war dann auch eine sehr… interessante Erfahrung. Es war ein Hostel nur für Frauen und da es wohl in keinem Reiseführer steht und etwas abgelegen war, hatten sie noch einen Foreigner gesehen. Das brachte erst ein wenig Verwirrung, bei der ich wiederholt zu hören bekam das sie weder mein gesprochenes noch mein geschriebenes Chinesischen verstehen würden, da sie kein Englisch sprechen würden. Also wie das dann geklärt hatten, bekam ich dann ein Einzelzimmer und am nächsten Morgen meinen eigenen Föen! Manchmal hat es auch echt Vorteile der erste Ausländer irgendwo zusein! Da es jetzt schon so spät war, war das einzige Restaurant das noch offen hatte McDonalds. Auf dem Weg dorthin habe ich dann aber doch noch das Hostel gesehen das ich eigentlich gesucht hatte, allerdings war es geschlossen, so viel zu Reiseführern vom Jahr zuvor!
Da ich nur einen Tag in Xian hatte, habe ich mich gleich morgens auf den Weg zu der Terracotta Army gemacht, nicht ohne vorher noch bei Starbucks meinen letzten guten Kaffee zu trinken bevor es in die Einöde der Wüste Gobi zurück ging. Ich wusste schon das der Bus zu der Army am Bahnhof abfuhr. Ich dachte bei einer national und internationalen so großen Attraktion gibt es bestimmt irgendwo ein Schild an der Bushaltestelle. Aber Pustekuchen. Es gab einen Informationstand, doch dort sprach man kein Englisch und es war auch unmöglich sie dazu zu bewegen mir die Wegbeschreibung doch bitte langsamer zugeben. Also bin ich erstmal in die generelle Richtung gelaufen und habe mich dann weiter durch gefragt. Ich habe auch tatsächlich eine weiteren Busbahnhof gefunden, doch dort sagte man mir auf meine Frage wo der Bus zur Terracotta Army abführe „meiyou“ (gibt es nicht) und schickte mich wieder in die Richtung zurück aus der ich gekommen war, fragte wieder bei der Information. Diesmal wies man mich in genau die andere Richtung. Also gut das Ganze noch mal. Nachdem zwei Stunden lang (und das ist nicht übertrieben) von verschiedensten Leuten in alle vier Himmelsrichtungen geschickt worden war, rief ich schließlich Hilke an, die schon mal hier gewesen war und lies mir von ihr erklären welcher Bus dahin fuhr. Darauf hin habe ich dann auch den Bus mit der richtigen Nummer gefunden, allerdings fuhr er an einer anderen Haltestelle ab als Hilke gesagt hatte, das hätte mich ja stutzig machen müssen, aber ich war einfach schon zu genervt und wollte da jetzt endlich hin. Der Fahrpreis stimmte auch. Nach 1 ½ Stunden bin ich dann endlich an der Endstation angekommen, aber es sah gar nicht aus als sei hier ein gigantischen Grabmal, nach dem ein Paar Leute gefragt hatte, wurde mein Verdacht bestätigt und ich setzte mich in den Bus wieder zurück. Eigentlich wollte ich jetzt aufgeben und mir statt dessen den Bell- und Drumtower ansehen, aber da mein Trinken und meine Snacks nach vier Stunden jetzt aufgebraucht waren, ging ich eben zum Zugbahnhof und Neues zukaufen und an welchen Bus komme ich vorbei? Die richtige Nummer mit einem großen Schild das „Terracotta Army“ liest! Gut, 1 ½ Stunden vor Schließung habe ich es dann auch noch dorthin geschafft, konnte mir alles ansehen, mit einem Dauerlauf auch noch den letzten Buch zurück nach Xian erwischt und dann totmüde um elf ins Bett gefallen um nur um vier wieder aufzustehen und in den Zug zusteigen, wirklich froh das diese Reise jetzt zu Ende geht.
Ganz ehrlich, ich finde wenn man in ein fremdes Land fährt sollte man versuchen wenigstens ein wenig die Sprache zu lernen, oder ein paar wichtige Ausdrücke, aber das bei einer der weltweit am bekanntest Attraktionen nirgendwo Englische Schilder sind oder das dort auch niemand nur ein bisschen Englisch beherrscht, finde ich dreist.
Auf jeden Fall hier jetzt ein paar Bilder. Dafür das es mehrere Tausend Krieger sind wirkt es ziemlich klein wenn man dort ist, aber ich habe festgestellt auf den Fotos ist es dann wieder im imposanter und es ist auf jeden Fall beeindruckend, das jeder Krieger ein anderes Gesicht hat!

Belltower






















                                                             
                         








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